Schöneberger Trachten Couture

Welchen Trachtenschmuck zu welchem Anlass?

Welchen Trachtenschmuck zu welchem Anlass?

Was die Auswahl an Trachtenschmuck angeht, muss keine Frau sich über einen Mangel an Alternativen beschweren. Doch der Verführung zum Behängen mit aufwendigem Modeschmuck sollte man sich auch angesichts einer Riesenauswahl grundsätzlich verweigern. Weniger ist eindeutig mehr bei dieser Angelegenheit. Der schmückende Effekt des Dirndls plus der meist aufwenigen Frisur ist an sich schon genug, um ein stimmiges Gesamtbild zu erzeugen. Der gewählte Schmuck sollte daher in der Regel eher dezent ausfallen. Als Faustregel gilt: Je farbenfroher, aufwendiger und prächtiger das Dirndl ist, desto schlichter sollte der Trachtenschmuck ausfallen. Bei einem schlichten Landhauskleid in Altweiß darf die Dame etwas üppigeren Schmuck in einer kontrastierenden Farbe anlegen.

Die Qual der Wahl beim Trachtenschmuck

Potenziell kommen zum Dirndl Ohrringe oder -stecker, Halsketten, Armbänder, Tuchclips, Broschen, Armbanduhren und gegebenenfalls Haarbänder, Haarkränze oder Blumenschmuck im Haar in Frage. Man kann auch einheimische Begriffe wie Kropfbandl, Kropfkette, G'schnür, Charivari, Haar- und Miedernadel bzw. Miederspieß, Miederhaken und Miederkette oder Schürzenschließe verwenden. Das Tragen aller genannten Preziosen kann schnell zu viel werden. Manchmal ist ein schlichtes Lederarmband mit einem aufgesetzten Edelweiß zu einem farblich passenden Halsband vollauf genug zum Dirndl. Manche Dame begnügt sich mit einer besonders schönen Armbanduhr, die als edles Schmuckstück durchgeht. In anderen Fällen dürfen eine einreihige Perlenkette oder ein nachgemachtes Miniatur-Lebkuchenherz am Samtband dazu kommen. Was die Dame um den Hals tragen kann, ist sehr verschieden. Es kann romantisch, sachlich-schlicht, verspielt oder kitschig-überladen sein. Halsschmuck kann modern oder traditionell ausfallen. Leder- oder Flechtbänder mit Anhänger stehen gleichberechtigt neben silbernen Ketten oder Colliers mit Ziersteinen. Außerdem kann man ein Tuch mit Tuchclip oder ein Kropfband mit Anhänger tragen.

Der Mann darf sich zur Krachledernen mit Weste oder Trachtenjacke durch einen Hut mit Gamsbart oder eine Hutfeder, ein Hutabzeichen, einen Tücherlring, verzierte Hosenträger, Gürtelschnallen, Charivariketten oder Uhrketten vervollkommnen. Dazu kann er auch ein rustikales Lederarmband tragen wollen. Da der Lederhosenlook meistens etwas schlichter ausfällt, darf der Mann etwas mehr Schmuck anlegen. Ihm stehen aber potenziell weniger Möglichkeiten zur Verfügung. Außerdem kommt es darauf an, ob man einen jungen Mann vor sich hat oder einen alteingesessenen Trachtenträger, der auch beim Schmuck die überlieferten Traditionen pflegt. Die schlichteste Variante des Männerschmucks ist eine Armbanduhr. Alternativ kann eine gravierte Taschenuhr vom Großvater Traditionsbewusstsein signalisieren. Protziger Rolex-Look passt auch bei einer langen Lederhose im Western-Look nicht auf die Wiesn. Eine schlichte Armbanduhr mit Lederarmband wäre zum Oktoberfest stimmiger.

Traditionsschmuck versus Modeschmuck

Prinzipiell ist weder etwas gegen echtsilberne oder geerbte goldene Traditionsmotive noch gegen modernen Modeschmuck zu sagen. Es muss nicht immer Edelmetall sein, was man auf der Theresienwiese oder dem Wasen trägt. Angesichts der vielen Dinge, die am Ende eines durchfeierten Bierzelt-Abends im Wiesn-Fundbüro landen, empfehlen sich eher preiswerte Schmuckstücke. Deren Verlust schmerzt einen später nicht so. Wie viele Trachtenarmbänder mit bunten Strass- oder Svarowski-Steinen täglich auf dem Oktoberfest-Schauplatz verlustig gehen, wissen nur die Fundbüro-Mitarbeiter. Junge Damen tragen zum Dirndl gerne modische Ohrstecker oder Kettenanhänger mit typischen Wiesn-Motiven wie einer Miniatur-Brezel, einem stilisierten Edelweiß oder einem Herzen. Damen von Welt wählen zur einreihigen Perlenkette ein passendes Perlenarmband. Ob eine kitschige Hirschkopf-Kette oder ein mehrreihiger Perlen-Choker mit Strassbrosche "old fashioned" oder standesgemäß wirken, entscheidet sich anhand verschiedner Kriterien. Dazu gehören beispielsweise das Alter der Dame, die Dirndl-Wahl oder der soziale Status.

Klar ist, dass eine Dame mit Stil, aus der TV-Prominenz oder von echtem Adel keinen Billigschmuck anlegt. Im Käfer-Zelt geht es meistens gesitteter zu. Man begnügt sich damit, beim Feiern Haltung und Stil zu bewahren und im Rahmen seines sozialen Ansehens zu verweilen. Heißblütiges Gerangel hinter einem Bierzelt, nach dem etliche Kleidungsstücke und Schmuck liegen bleiben, ist eher nicht zu erwarten. Der angelegte Schmuck einer Frau ist auch ein Statement über ihren Geschmack und ihren sozialen Status. Dies gilt für alle Dirndl-Liebhaberinnen gleichermaßen.

Schmuck zum Festtagsdirndl

Zum Hochzeits- und Festtags-Dirndl darf man natürlich etwas mehr Schmuck anlegen. Hier kommen vielleicht weiße seidene Kropfband-Choker mit Spitze ins Spiel. Ein Anhänger mit einem einzelnen Diamanten würde diesem Anlass durchaus gerecht. Der Bräutigam bleibt entweder traditionsbewusst oder tritt modern gekleidet auf. Je nachdem, was er angezogen hat, schmückt er sich unterschiedlich. Einen Anklang von Trachtenlook schafft ein festlicher dunkler Trachtenjanker mit weißem Hemd zur schlichten Lederhose. Die Blume im Knopfloch am Revers ist fast schon obligatorisch.

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