Oktoberfest-Knigge

Oktoberfest-Knigge

Das Münchner Oktoberfest ist das weltweit bekannteste und größte aller Oktoberfeste. Im Laufe von über 200 Jahren hat es ein eigenes Regelwerk entwickelt. Dieses gilt inzwischen auf den Oktoberfesten in ganz Deutschland, denn auch die "Newcomer" - Oktoberfeste orientieren sich an den Regeln des Originals der bayerischen Landeshauptstadt.

Insbesondere Erstbesucher sollten die top ten "No Gos" und "Gos" des Münchner Oktoberfests kennen. So macht das Feiern auf den Oktoberfesten doppelt Spaß und viele peinlich Situation und das Outing als unwissender Tourist kann vermieden werden.

No Gos

1. Das falsche Outfit

Die überwiegende Mehrheit der Besucher erscheint, wie es die Tradition vorsieht, in fescher Tracht auf dem Oktoberfest. Peinlich wird es für diejenigen, die in einer billigen Plastik-Tracht erscheinen, die so aussieht, als wäre sie für Fastnacht gemacht. Dies gilt auch für alle, die Sepplhüte, billig bedruckte Oktoberfest-T-Shirts, Tennissocken oder übertrieben sexy Outfits tragen. Deshalb raten wir, sich bereits im Vorfeld genau über den Dress Code auf dem Oktoberfest zu informieren. Alles Wissenswerte hierzu erhalten Sie auf unserem Ratgeber für Madels und Burschen.

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2. Ordner bestechen

Die Festzelte sind in der Regel bis zum letzten Platz besetzt. Deshalb gilt, Geduld ist die Devise. Wer denkt, er kann sich schnell mit einem kleinen Obolus für den Ordner im Zelt einen Platz erkaufen, hat sich geschnitten. Dies wird auf keinen Fall funktionieren und als Bestechung gewertet. Eine sehr viel bessere Idee ist es, früh genug zum Fest zu kommen und sich zudem an den Seitengängen anzustellen. So hat man am ehesten die Chance, auch ohne Reservierung einen der begehrten Plätze im Zelt zu ergattern.

3. Tanzen auf den Tischen

Wer auf den Tischen tanzt, muss mit hohen Geldstrafen rechnen. Die Ordner ahnden jeden Verstoß gegen diese Regel knallhart, also raten wir dringend davon ab. Aber: Auf den Bänken darf getanzt werden. Und so geht es in den Oktoberfestzelten trotzdem hoch her.

4. Rauchen im Zelt

Das Rauchen im Zelt ist streng verboten. Diese Regel gilt in München bereits seit 2010. Wer sich nicht daran hält, muss ebenfalls hohe Bußgelder zahlen.

5. Eigenes Essen im Zelt verzehren

Auch der Verzehr von eigenem Essen ist im Festzelt tabu. Wer dies ignoriert, muss damit rechnen, das Festzelt verlassen zu müssen. In den Biergärten gelten dagegen andere Regeln: Hier darf man seine eigenen mitgebrachten Speisen essen.

6. Platz frei halten

Wer versucht im Mallorca-Style Plätze im Zelt freizuhalten, wird mit großer Sicherheit bereits nach wenigen Minuten alle freigehaltenen Plätze wieder aufgeben müssen. Die Ordner wachen mit Argusaugen über die Tischgarnituren und sorgen dafür, dass die Plätze denjenigen gegeben werden, die sich in der Schlange angestellt haben.

7. Bierkrüge "behalten"

Die Maßkrüge sind Eigentum der Festwirte. Wer versucht einen Maßkrug als Souvenir mitgehen zu lassen, muss sich darüber bewusst sein, dass dies ein Diebstahl ist.

8. Biermarken von anderen Gästen kaufen

Auf dem Oktoberfesten sind immer wieder gefälschte Biermarken im Umlauf. Wer sich darauf einlässt und Marken nicht direkt beim Zelt kauft, muss damit rechnen, Betrügern auf den Leim gegangen zu sein. Deshalb empfehlen wir nur an den offiziellen Stellen Marken zu kaufen.

9. "Wildbieseln"

Selbstverständlich ist "Wildbieseln" auf den Wiesn streng verboten. Auch hierfür droht eine saftige Strafe. Die Ordnungshüter sind wachsam, es lohnt sich nicht das Risiko einzugehen. Es stehen genügend Toilettenhäuschen zur Verfügung. Etwas Wartezeit sollte beim Toilettengang selbstverständlich eingeplant werden.

10. Mit dem Auto zum Oktoberfest fahren

Während in München eine schwierige Parkplatzsituation herrscht, kann in vielen anderen deutschen Städten bequem nahe des Festzeltes geparkt werden. Dennoch sollte man vorher genau überdenken, wie sinnvoll es ist, mit dem Auto zum Fest zu kommen. Denn wer mit Alkohol am Steuer nach dem Fest nach Hause fährt, gefährdet Leben und riskiert den Führerschein zu verlieren. Alle Oktoberfeste sind auch gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Dies ist meistens die beste Variante sicher hin und vor allen zurück zu kommen. Mehr Informationen zu den Öffentlichen Verkehrsmitteln der jeweiligen Feste erhalten Sie unter der Rubrik der Volksfeste.

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Gos

1. Platz frühzeitig reservieren

Wer sich einen Platz reserviert, spart sich viel Stress. Allerdings ist zu beachten, dass die Kontingente knapp sind. Bei manchen Festzelten muss fast ein Jahr im voraus reserviert werden. Alle Informationen zu Reservierungen auf den Oktoberfesten erhalten Sie unter unserer Rubrik Volksfeste.

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2. Tracht tragen

Wer in einer schönen Tracht auf das Oktoberfest kommt macht alles richtig. Denn: Dirndl und Lederhose machen einen Großteil der Wiesn- Atmosphäre aus. Zudem kann sich Mann oder Frau einmal richtig herausputzen, denn wer es richtig macht, der sieht in Tracht äußerst attraktiv aus. Mehr Informationen erhalten Sie hierzu im Ratgeber für Madels und Burschen.

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3. Genügend Zeit für das Oktoberfest einplanen

Viele Besucher sind am Wochenende schon weit vor zehn Uhr morgens an den Zelten, um sicher zu gehen, dass sie kurz nach der Eröffnung schnell einen Platz im Zelt ergattern und den ganzen Tag feiern können. Wer erst am Abend zu den Theresienwiesn kommt, muss damit rechnen, kaum etwas vom Fest mitzubekommen. Die Warteschlangen an den Zelten sind lang und auch der Service in den Zelten braucht seine Zeit. Um das Fest richtig zu genießen, empfiehlt es sich deshalb viel Zeit zum Feiern einzuplanen. Denn: Um 22.30 Uhr wird in München die letzte Runde ausgeschenkt, um 23.30 Uhr schließen die Zelte.

4. Gute Trinkgelder geben

Ein gutes Trinkgeld ist bei den Bedienungen nicht nur willkommen, es ist für sie vielmehr ein "Must-Do". Denn wer hier geizt, dem wird einfach der Bierhahn und die Essenszufuhr zugedreht. Oder, er muss zumindestens ewig auf seine Getränke und Speisen warten. Deshalb sollte man gerade hier nicht sparen. So sind beide Seiten glücklich.

5. Hendl mit Fingern essen

Das Hendl ist ein kulinarischer Oktoberfest-Klassiker. Es darf mit den Fingern gegessen werden. Die Festwirte sind auf den zünftigen Verzehr mit der Hand eingestellt und lassen in der Regel Reinigungstücher zum Gericht reichen, mit denen die Finger nach dem Mahl gereinigt werden können.

6. Dirndlschleife binden

Die Position der Dirndlschleife hat für die Männer auf dem Oktoberfest eine große Bedeutung. Hieran können sie den Beziehungsstatus der Dame ihres Interesses ablesen. Ist die Schleife links gebunden ist die Dame ledig, ist die Schleife rechts gebunden ist die Dame verheiratet. Ist die Schleife mittig gebunden heißt es traditionell, dass die Dame noch Jungfrau ist und wer die Schleife mittig hinten trägt, ist entweder verwitwet oder eine Kellnerin.

7. Flirten

Das Oktoberfest ist fürs Flirten prädestiniert. Die lockere Stimmung, Stimmungsmusik, Bier und Schunkeln laden gerade dazu ein, sich umzuschauen und anzubandeln. Die Trachten machen eine tolle Figur und so macht das Flirten besonders Spaß. Und die Position der Dirnd-Schürze ( siehe No Go 6 ) macht es einfach zu wissen woran man(n) ist.

8. Lebkuchen-Herz kaufen

Der Kauf eines Lebkuchen-Herzes gehört zum Oktoberfest dazu. Entweder als Souvenir, als Geschenk für die Daheimgebliebenen oder aber als Liebesbekundung für den Liebsten, denn auf den Herzen stehen viele Liebesbekundungen aus Zuckerguss.

9. Karussell fahren

Der große Jahrmarkt ist ein wichtiger Teil des Oktoberfestes in München. Karussell fahren gehört demnach fest zum Besuch der Theresienwiese. Allerding empfiehlt es sich die Fahrt vor dem Bierzeltbesuch zu machen. Nach ein paar Maß Bier könnte dem einen oder anderen Besucher hoch in der Luft schwindelig werden.

10. Laut Mitsingen

In den Festzelten wird von den Gästen laut mitgesungen. Die Einheimischen kennen die Texte zünftiger Schlager und die Lieder der Blaskapellen. Wer nicht textsicher ist, sollte sich im Vorfeld die Texte der wichtigsten Oktoberfestkracher einprägen. Wie zum Beispiel Helene Fischers "Atemlos durch die Nacht". Und wenn man mal schief singt, fällt das in der allgemeinen Bier- und Feierlaune auch nicht besonders auf. Auf allen Festen gilt: Spass und Freude soll es machen!